Am 11.04.2015 war ich zu Gast bei den Emmendinger Gesundheitstagen:
Eingeladen hatte mich die von mir ausgebildete Zehenleserin Eveline Albrecht und ihre Praxis für Podologie, um einen Vortrag über die Sprache der Zehen zu halten.
Als Praxisbeispiel dienten meine eigenen Füße:
Es ist Sonntag, der 29. März. Noch 14 Tage bis zu den Gesundheitstagen…
Seit Wochen plagt mich der Gedanke an den Vortrag, weil ich keine Erfahrung damit habe. Aus Sicht einer Zehenleserin ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Denn wenn ich mir meine Zehen so ansehe, dann …
… fällt mir sofort mein 2. Zeh rechts auf. Dieser steht für die Wünsche und wird unter Zehenlesern der „ICH WILL ZEH“ genannt.
Nicht nur dass er länger ist als die Großzehe, sondern er hat zur Zeit auch keinen Bodenkontakt … total abgehoben und das Mittelgelenk ist leicht gerötet.
Das bedeutet, dass ich in dem Moment Probleme habe, zum Ausdruck zu bringen was mir am Herzen liegt. Auch die Umsetzung meiner Wünsche und Vorhaben fällt mir dann schwer zu erklären. Ungeduld und Zeitmangel sind ebenfalls lästige „Wegbegleiter“.
Bei Menschen mit dieser Zehenstellung ist das Wollen durch den Ich-Will-Zeh ziemlich dominant und die Umsetzung hinkt hinterher. Was dann auch regelmäßig zu chaotischen Zuständen führen kann.
Darum kann ich diesen Vortrag auch nur auf meine eigene, natürliche Art und Weise gestalten. In diesem Fall als barfüßige Referentin.
Die Erklärung liegt klar auf der Hand: Ich habe zu viele Anfragen und ich kann schlecht nein sagen. Auch so was ist typisch, wenn man zu den „Halluxanern“ gehört. Ein s.g. „Hallux Valgus“ wie auf o.g. Foto ersichtlich, bezeichnet den Schiefstand des Großzehgrundgelenkes.
Folglich kann ich den Anforderungen nicht gerecht werden, weil ich es an sich geordnet und übersichtlich liebe, aber alles zusammen nicht auf die Reihe kriege. Somit ist für mich die Grenze der Überforderung erreicht.
Dass ich nun aber doch vor Ihnen stehe, verdanke ich meiner geraden, wenn auch spitz zulaufenden Kleinzehe li., die u.a. für Vertrauen und Optimismus steht:
Der relativ große Nagel des kleinen Zehs bedeutet, und da zitiere ich gerne meine Kundschaft: „Frau Ruschmann, also ihren Optimismus hätte ich auch gerne!“
Und so wie ich anderen immerzu Mut und Zuversicht zuspreche – bin auch ich im Gegenzug empfänglich für diesen Zuspruch. Weil die Eigenschaft eines Zehs sowohl für das Geben als auch das Annehmen (können) steht.
Vergleicht man meinen linken und rechten Fuß, fällt auf, dass die linken Zehen harmonisch wirken (eng aneinander gereiht sind und wie eine kleine Treppe aussehen) und alles ausgleichen, was der „chaotische“, rechte Fuß an den Tag legt. D.h. der linke Fuß bringt dem rechten Fuß viel Gelassenheit entgegen.
Disziplin und Durchhaltevermögen sind meine Verbündeten, weil mir klare Regeln und geordnete Verhältnisse helfen, um mit den Anforderungen, die das Leben an mich stellt, gut klar zu kommen.
Sollte dies nicht der Fall sein, rötet sich mein Hallux. Vielleicht achten Sie bei sich selber mal darauf in Situationen der Überforderung, ob Ihr Hallux gerötet ist – vorausgesetzt Sie haben einen.
Rötung = aktuelle angespannte Situation, egal an welchem Zeh.
Letzten Endes stehe ich zu meiner Schwäche, einen Vortrag nicht 100% verständlich und logisch zu halten. Dafür trage ich ihn aber um so menschlicher vor. Denn Empathie ist eine meiner großen Stärken.
Und genau diese Erkenntnisse, die einem die Zehen offenbaren, sind es, die es Ihnen und Ihren Kunden ermöglichen, Einsicht in die eigenen Stärken und Schwächen zu nehmen. Durch diese Einsichten können Sie aufhören ein Verhalten an den Tag zu legen oder versuchen Ansprüchen gerecht zu werden, die nicht die Ihren sind!
Am Stand der Praxis für Podologie befriedigte ich im Anschluss natürlich gerne die Neugierde der interessierten Messebesucher.
Und die Moral von der Geschicht – vergesset bei aller Schwäche eure Stärken nicht!
Liebe Grüße
Eure Ellen
PS. so wie ich Zeit und Muse habe, werde ich den o.g. Artikel redigieren, also in Ordnung bringen. Sodass er auch in Schriftform leicht(er) verständlich ist.